FINLEX Insights: Warum wir die 4-Tage Woche als Ziel ausgerufen haben

Das Spannendste an einem jungen Unternehmen ist, dass es jung ist. Es gibt keine festgefahrenen Prozesse, die Unternehmenskultur entsteht erst. Manchmal läuft es schnell und direkt, manchmal muss man sich in ein Problem erst einmal reinarbeiten, denn es ist schlicht weg neu und muss gelöst werden. Kurzum: alles befindet sich im Aufbau.

[qodef_blockquote text="“The future is not just about startups but stay-ups; anyone can start but it takes those who can stand the test of time to stay relevant.”, Bernard Kelvin Clive"]

In Anlehnung an dieses Zitat werden wir in unserer neuen Reihe „FINLEX Insights“ Einblicke in die Welt eines „stay-ups“ geben.

 

Lerne jeden Tag

 

War man zuvor bei einem etablierten Unternehmen, in dem das Credo galt „Das ist so (…, weil es schon immer so war.“), ist die Möglichkeit seine eigenen Ideen voranzutreiben und umzusetzen, sehr reizvoll. Rückblickend stellen wir immer wieder fest, dass wir genau dadurch jeden Tag dazulernen und besser werden. Als wir anfingen unser IT-Team aufzubauen, war es eine komplett neue Welt für uns. Begriffe wie Srcum, User-Stories oder Sprints waren schlichtweg nicht im Wortschatz von Versicherungsexperten. Heute sind wir Teil eines jeden Sprints, liefern in unserem Conception Circle den Input für User-Stories und geben Feedback in Sprint Review Meetings bevor wir einen neuen Release durchführen. Das ist, wie wir „Verzahnung von führenden Produkten, moderner Technologie und tiefer Expertise“ leben.

 

Jeder neue Kollege ist eine Bereicherung

 

Dabei stellen wir immer wieder fest, dass jeder neu besetzte Schreibtisch für uns als Team bedeutet, dass wir neue Ideen, Erfahrungen und vor allem Know-how-Zuwachs bekommen. Kleines Beispiel: Anfang 2020 haben wir erstmalig eine Kollegin für den Bereich Marketing eingestellt. Die Zahl unserer Follower auf LinkedIn stieg bereits im ersten Monat um unfassbare 135%. Das ist ein toller Erfolg und eine unglaubliche Bereicherung für das Unternehmen. Es zeigt aber auch, wie schnell und direkt man besser werden kann, wenn man die richtigen Leute an Bord bekommt und ihnen die Chance gibt, einfach das zu tun, was sie können. Dafür haben wir sie schließlich ins Team geholt.

 

Wir arbeiten nicht mehr, aber anders

 

Diese Situation ist eine Chance, aber auch Herausforderung und Verantwortung zugleich. Die meisten Themen müssen bei uns auf der „grünen Wiese“ neu gedacht und ausprobiert werden. Das erfordert Zeit und Engagement. Viele unserer Geschäftspartner fragen uns „Arbeitet ihr mehr als vorher?“. Klar, arbeiten wir viel, aber nicht unbedingt mehr als bei unseren vorherigen Arbeitgebern und vor allem aus anderen Motiven. Nicht primär der Karriere wegen, sondern, weil wir selbst etwas erschaffen wollen und können. Wir arbeiten einfach anders als zuvor.

 

Fokus und Selbstständigkeit

 

Wir haben einen klaren Fokus auf unsere Ziele, die von der langfristigen Planung auf monatliche Ebene runtergebrochen und klar kommuniziert werden. An diesem Prozess nimmt jeder teil. Es gibt kein offizielles Organigramm, wir haben Hierarchien erst gar nicht eingeführt. Stattdessen arbeiten wir mit Kreisen (in Anlehnung an das Holokratie Konzept von Brian Robertson), welche die verschiedenen Rollen in der Organisation bündeln und miteinander verzahnen. Das ist neu und erfordert auch eine gewisse Eingewöhnungs- sowie mehrere Iterationsphasen.

 

Die 4-Tage-Woche

 

Dieser Fokus führt dazu, dass wir unsere ambitionierten Ziele bisher immer erreichen konnten und auch die nächsten Schritte gehen wollen. Dabei wollen wir auch uns, also das Team „belohnen“. Wir haben in unserem ersten Treffen 2020 des Business Steering Circles die Idee der 4-Tage Woche vorgestellt. Die Idee kam nicht vom Team, sondern von den Gründern. Wir sind überzeugt, dass auch ohne Änderung der Ziele, die Einführung einer 4-Tage-Woche möglich ist. Ohne Gehaltsverzicht. Erstaunlicherweise hatte das Team einige Bedenken. Schaffen wir das? Wie soll das mit der bestehenden Personaldecke funktionieren? Wie bekommen wir schneller die richtigen Verstärkungen?

 

Von 0 auf 100 macht keinen Sinn

 

Auch wenn es zahlreiche Studien gibt, die belegen, dass die Produktivität und die Zufriedenheit signifikant steigen, ist die radikale Einführung des Modells für uns (noch) keine Option. Der Grund ist einfach: es sind noch zu viele Schreibtische unbesetzt und wir müssen erstmal für Verstärkung sorgen. Wir haben uns daher im ersten Schritt gemeinsam mit dem Team entschieden, folgendes Modell als Pilot ab Q2/2020 starten zu lassen:

Jeder Mitarbeiter hat die Möglichkeit von seinen 30 Urlaubstagen ein Kontingent von maximal 10 Tagen in ein separates Konto zu schieben, welches für die verkürzte Woche dienen soll. Die Anzahl der investierten Tage wird von FINLEX verdoppelt. Das bedeutet: Investiert man die maximale Anzahl von 10 Tagen, dann hat man in Summe 20 Tage, die man über das Jahr verteilt (alle zwei Wochen) für eine verkürzte Woche nehmen kann. Die übrigen 20 Urlaubstage dienen dem klassischen Erholungsurlaub. Resturlaub mitnehmen? Nein, denn unsere Devise lautet: Erholt Euch bitte dieses Jahr. 🙂

 

Die Regeln

 

Fokus, Fokus, Fokus. Wir ändern nicht unsere Ziele, wir wollen schlichtweg noch fokussierter und besser werden. Hierfür haben wir die nachfolgenden Regeln aufgestellt:

 

FINLEX 4 Tage Woche - RegelnWir werden berichten

 

Wir sind bereits sehr gespannt, wie sich das Pilotprojekt in unserem Unternehmen entwickeln wird und werden nach Einführung des Modells über unsere Erfahrungen und Learnings berichten. In unseren nächsten „FINLEX Insights“ werden wir unter anderem darüber berichten, wie der Einsatz von modernen Tools und die kontinuierliche Weiterentwicklung unserer Plattform, unser Team besser und effizienter macht. Schauen Sie also regelmäßig vorbei!